Dieses Forum ist nicht Bestandteil des offiziellen Internetauftritts des evangelischen Pfarrsprenges Briesen

Wir freuen uns, Ihnen hier die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme und zur Diskussion über unsere Kirchengemeinde und unseren Glauben anzubieten. 

2 Beiträge aus dem Gästebuch waren der Anlass, dieses Forum anzubieten. Diese möchte ich hier noch einmal Veröffentlichen und dem Forum voranstellen.

 

Ein Gemeindemitglied voller trauer schrieb am 18.06.2015 um 10:21:

"Brandbrief oder das Sterben des pfarrsprengel BriesenWas mach man gegen eine sterbende Kirchengemeinde? Zusehen oder akzeptieren? Oder darüber nachdenken, das vieles falsch läuft und zusammen ändern. Als Gemeindemitglied bin ich über das Gemeindeleben traurig und sehe keine schöne Zukunft für die Gemeinde. Hatte doch Briesen vor vielen Jahren ein sehr aktives Gemeindeleben, war stark zu DDR Zeiten und es gab Generationen die in dieser Gemeinde zu Hause waren. Heute sehe ich bald, in der Kirche nur noch ein Museum, ohne Gemeinde und wenn die letzten aktiven in der Gemeinde gegangen sind, dann wird diese Gemeine Sterben. Schade, dass in den letzten Jahren diese Gemeinde zerstört wurde und ehemalige Gemeindemitglieder in anderen Gemeinden ihre gemeindliche Heimat gefunden haben. Schade, dass die theologische Leitung der letzten Pastoren versagt hat und das Sterben der Gemeinde mit zu verantworten haben. Jeder der den pfarrsprengel Briesen von früher kennt, weiß wie aktiv er einmal war und wie sehr er den Menschen halt im Leben gab. Reformiert unsere Gemeinde! Erinnert die Leitung der Gemeinde, was ihre Aufgabe ist! Bittet unseren Herren um eine Neubesetzung der Pfarrstelle und um Neuwahlen des Gemeindekirchrates. Denn diese Menschen geben der Gemeine das aus. Schaffen wir wieder, das zusammenfügen der Gemeinde und eine Gemeinde die lebt."

als erste Antwort darauf folgte:

 

Reinhard Schötzig schrieb am 19.06.2015 um 2:47:

"Wagnis einer Antwort auf den anonymen Eintrag vom 18.6.2015 Ich möchte mit einem Bild aus der Schiffahrt antworten, auch wenn Vergleiche mit dem Göttlichen an Grenzen gelangen. Aber auch, weil ich die Kirche nicht mit einer Partei vergleichen kann und die Verknüpfung von Gebet und dem Ruf nach "Neubesetzung" und "Neuwahl" für unangemessen empfinde. Da gibt es eine Reederei mit einer weltweit ansehnlichen Flotte - nennen wir die Reederei: Gott. Diese Reederei hat eine klare Firmenphilosophie - nennen wir sie: Geist Gottes. Jedes Schiff wird, je nach Tonnage, mit Fracht versehen - nennen wir die Fracht: das sichtbare Reich Gottes, nach Markus 1,15; bestehend aus: Seelsorge, Diakonie und Mission. Zu jedem Schiff gehört eine entsprechende Anzahl von Crewmitgliedern. Die Leitung und Verantwortung übernimmt der Kapitän - nennen wir ihn: Gemeindekirchenrat, zu dem auch der Pfarrer/Pfarrerin gehört. Dem Kapitän sind Ziel der Reise, Frachtgut und Seeweg bekannt und die gesamte Crew ist davon in Kenntnis gesetzt. Jetzt gilt es die Reise zu beginnen und mit gutem, abgestimmten Leben und Arbeiten an Bord ans Ziel zu bringen, denn wie die Seereise verlaufen wird, ist ungewiss. Jeder Situation wird man sich stellen müssen. Jedes Crewmitglied, vom Smutje bis zum Maschinisten, hat seinen Arbeitsbereich - nennen wir ihn: Berufung und Begabung. Alle Bereiche müssen aufeinander abgestimmt sein; das bedeutet: Offenheit, Vertrauen, Toleranz und Respekt sollen eingeübt werden und das Leben an Bord bestimmen. Ausgrenzung und Rückzug in die Anonymität spalten die Crew und führen zu Turbulenzen - vergleichen wir es mit Meuterei, die zum Scheitern einer Reise führt. Deshalb soll eine klare Sprache an Bord gesprochen werden. Worthülsen und unverständliche, missverständliche Worte sind unangebracht, denn diese verunsichern das Leben an Bord und lassen das zu erreichende Ziel aus den Augen verlieren. Zur Firmenphilosophie des Reeders gehört auch, dass das Schiff von der Crew gepflegt und intakt gehalten wird, denn einen "Seelenverkäufer" wird der Reeder nicht dulden; sollte es aber dazu kommen, trennt er sich von diesem Schiff. Um zukunftsichernd seine Flotte zu erhalten, wird er ein neues Schiff bauen lassen; denn als Reeder hält er viel von Reformation. Um den Bestand seiner Reederei braucht er sich keine Sorgen zu machen; die Flagge seiner Reederei wird auf der Welt sichtbar bleiben. Es liegt also alles an der Crew und i h r e m Schiff; wer es verlässt, dem wird diese Freiheit zugestanden, er wird dann wohl unter anderer Flagge anheuern; ob seine Seefahrt dann noch so voller spannender Erfahrungen sein wird? Ich verstehe meinen Beitrag als Antwort auf den Hilferuf eines schon innerlich von Bord gegangenen Crewmitgliedes und rufe ihm zu: Willkommen an Bord, dann mußt du nicht mehr anonym bleiben! Gerufen hat Matrose Reinhard Schötzig am 19.6."

 

Ich hoffe, das wir alle gemeinsam zu einem lebhaften und fruchtbringenden Meinungs- und Erfahrungsaustausch kommen, das Leben in der Gemeinde beleben und erneuern können und Wege aus unserer schwierigen Lage finden damit sich in unserer Gemeinde alle wieder zu Hause fühlen können.  

 

 

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Siegfried Eydam | seydam@t-online.de